Archiv für Januar, 2010

Eine kleine Wintertour im Hohen Venn

Posted in Unterwegs with tags , , , on 9. Januar 2010 by mrsunrise

Das Wochenende ist nah, es liegt Schnee und ich habe ein wenig Zeit – was liegt da näher als eine kleine Tour?

Der Rucksack ist schnell gepackt und nachdem ich alles wichtige erledigt habe mache ich mich auf den Weg nach Eupen.

Ich habe mir auf der Karte einen für mich bisher unbekannten Teil des Venn rausgesucht. Nach einer kanppen Stunde stehe ich am Starpunkt der Tour – dem Bushof in Eupen. Die ersten Kilometer führen mich einmal quer durch die Stadt, ehe ich am Anfang des Hilltals stehe.

Anfangs geht es über Forstwege, später über schmale Pfade an der Hill entlang flussaufwärts – und das wichtigste: immer durch eine wunderschön verschneite Winterlandschaft!

Noch bevor ich das eigentliche Hochmoor erreiche biege ich aud dem Hilltal ab in Richtung Mützenich. Durch das „Platte Venn“ und das „Brackvenn“ führt mich der Weg weiter. War es weiter unten im Wald noch windstill, weht hier ein leichter Wind, der mich dazu zwingt meine Kapuze ganz zu schließen, da er doch eisig ist. Es beginnt schon leicht zu dämmern als ich an „Kaiser-Karls-Bettstatt“ vorbei in Richtung Stelin weiterlaufe. Nach gut 25 Kilometern schlage ich hier an einem gemütlichen Platz im Wald mein Zelt auf und fange an Schnee für mein abendliches Mal zu schmelzen. So schön der Pulverschnee auch ist, um genügend Wasser zum kochen zu bekommen muss ich den Topf sehr, sehr oft nachfüllen. Aber als ich endlich einen vollen Topf habe, muss ich nicht mehr lange warten und kann mich in Ruhe hinsetzen und nach dem Essen mache ich es mir im Zelt gemütlich. Im warmen Schlafsack, im Schein der Gaslaterne ist es richtig entspannend ein gutes Buch zu lesen.

Am nächsten Morgen kommt mir, nicht überraschend, der Zelthimmel sehr nah! Es hat die ganze Nacht durch leicht geschneit und so hat sich eine mehrere Zentimeter dicke, weiße Schicht auf meinem Zelt niedergelegt. Nachdem ich den Eingang vom Schnee befreit habe, gehe ich raus und breche mein kleines Lager wieder ab. Bis auf einige Tierspuren in der näheren Umgebung des Zeltes ist der Schnee absolut unberührt – so macht es gleich viel mehr Spaß los zu laufen!

Heute will ich nur bis Roetgen und bei Wind und anhaltendem Schneefall mache ich mich auf den Weg. In einem großen Bogen laufe ich durch das „Imgenbroicher Venn“ und das „Allgemeine Venn“. Auf den Hochmoorflächen schlägt mir auch heute wieder ein eisiger Wind entgegen und so laufe ich recht zügig bis zum Reinartzhof. Dort mavhe ich erstmal eine ausgiebige Mittagspause – auch wenn es erst Vormittag ist und mache ich mich an das letzte Wegstück in Richtung Roetgen. Durch den Wald führen mich die letzten Kilometer dorthin und ich nehme einen Bus zurück in Richtung Aachen.

Ein sehr schöner kurzer Trip und auf der gesamten Strecke hatte ich den Weg für mich alleine!

Bilder gibt`s hier!

Silvester in den Bergen

Posted in Unterwegs with tags , , , on 7. Januar 2010 by mrsunrise

27.12.

Weihnachten ist vorbei, mein Rucksack ist fertig gepackt und im Auto verstaut – es kann losgehen!

Früh morgens mache ich mich auf den Weg in Richtung Süden, erst wird aber noch Dennis aufgesammelt und los geht die lange Autofahrt und voller Freude geht es auf zu den Bergen.

Gute 8 Stunden später treffen wir in Randa auf dem Campingplatz an. Alex ist auch schon da und hat gerade damit begonnen seinen Partybunker aufzubauen. Die Anderen Gäste des Platzes – natürlich alle nur mit Wohnmobilen unterwegs – erklären uns sehr schnell für wahnsinnig!:D

28.12.

Heute fahren wir kurz bis nach Täsch um die letzten noch fehlenden Vorräte für die Tour zu besorgen und anschließend fahren wir noch kurz nach Zermatt weiter. Dort drehen wir eine kleine Runde durch den Ort, trinbken einen Cappuchino und versuchen Ersatz für Dennis kaputte Spritpumpe zu bekommen, was sich leider als unmöglich herausstellt.

Den restlichen Tag verbringen wir gemütlich auf dem Campingplatz und abends treffen dann auch Chris und Norbert ein und unser kleines Grüppchen ist vollständig.

29.12.

Endlich ist es soweit – heute starten wir die eigentliche Tour!

Schnell sind morgens die Rucksaäcke und die Pulka gepackt und mit das Taxishuttle bringt uns nach Zermatt. So schwer bepackt ziehen wir natürlich sämtliche Blicke auf uns – zu schön in die verwunderten  Gesichter zu blicken!

Im Ort machen wir noch das obligatorische Startfoto mit dem Forumsbanner und dann kann es auch schon losgehen.

Da an der Seilbahnstation im Ort eine riesen Schlange ansteht, laufen wir die gut 200 Höhenmeter bis zur Station Furi schnell zu Fuß und von dort bringt uns dann die Seilbahn auf etwa 2900m zur Station Trockener Steg.

Hier legen wir die Skier bzw. die Schneeschuhe an und machen uns an den Aufstieg zur Theodulhütte. Entlang der Piste steigen wir langsam unter den verwunderten Blicken der Skifahrer zur 3317m hoch gelegenen Hütte auf. Eigentlich wollten wir uns ja im Winterraum einquartieren, aber unerwarteter Weise hat die Hütte geöffnet und so nehmen wir halt fünf Lager und genießen die angenehme Wärme der Hütte. Nachdem wir unser Essen gekocht haben – der Hüttenwirt hat nichts dagegen, dass wir unsere Kocher auspacken – gibt es noch ein leckeres Bier und dann geht es auch schon ab ins Bett.

30.12.

Hatten wir gestern noch gutes Wetter, müssen wir heute den Aufstieg zum Klein Matterhorn bei Schnee und starkem Wind fortsetzen. So fehlt uns leider die Aussicht auf die uns umgebende grandiose Bergwelt, welche wir gestern noch hatten. Für die etwa 500 Höhenmeter Aufstieg brauchen wir ca 3 Stunden. Am Klein Matterhorn brauch wir nicht wie eigentlich geplant die Zelte auf zu schlagen, sondern wir können es uns im Durchgangstunnel zur Bergbahn gemütlich machen. Bei dem Wind hier oben ist das auch definitiv die angenehmere Variante, auch wenn der Tunnel im Moment eine Baustelle ist. Zumindest können wir so alle zusammen sitzen und müssen nicht den gesamten Nachmittag in den kleinen Zelten verbringen.

31.12.

Leider hat Norbert große Probleme mit der Höhe und die Höhenkrankheit hat ihn heftig erwischt, so dass wir beschließen, heute morgen wieder komplett ins Tal abzusteigen – das einzig sinnvolle!

Eigentlich hatten wir uns schon auf einen langwierigen Abstieg eingestellt, zumindest Dennis und ich – die beiden einzigen Schneeschuhgeher – aber dann öffnet unerwartet doch die Bergbahn aufs Klein Matterhorn. Die Mitarbeiter des Restaurants hier oben kommen mit der erstn Gondel hier oben an und schauen doch recht verwundert, als sie uns hier oben miit dem riesen Gepäck sehen. Sie grüßen freundlich und dann kümmern sie sich aber nicht mehr weiter um uns.

Zu dritt, mit dem großteildes Gepäcks nehmen wir die Bergbahn hinab nach Zermatt, während cd und Becks auf Skiern die lange Abfahrt in Angriff nehmen.

Am Nachmittag bauen wir dann mal wieder unseren Partybunker in Randa auf dem Campingplatz auf und abends gibt es im Zelt eine große Fondueparty.

Danach nimmt der Silvesterabend einen – sagen wir mal nicht den üblichen Lauf. Nach dem Essen und ein paar Bier verkriechen wir uns alle in die Schlafsäcke und schauen erst kurz vor Mitternacht wieder hinaus – „Wie, so spät ist das schon?“

Naja, wir wünschen uns also schnell ein frohes neues Jahr und schon versinken wieder alle im tiefen Schlaf!

1.1.

Bei schönstem Wetter brechen wir heute morgen wieder auf in Richtung Klein Matterhorn, allerdings sind wir heute nur noch zu dritt – Dennis und Norbert fühlen sich beide nicht ganz fitt und wollen im Tal bleiben. In Zermatt gibt es also wiedermal ein STartfoto, heute halt mit kleinerer Besetzung und dann geht es auch schon wieder los. Mit der Bergbahn geht es erst wieder bis nach Trockener Steg und dann geht es zu Fuß weiter.

Heute macht es einfach nur Spaß gemütlich auf den Berg zu steigen, die Aussicht auf das nahe Matterhorn und auch auf die anderen hohen Berge der Umgebung ist einfach nur großartig!

Heute lassen wir die Theodulhütte rechts liegen und steigen direkt zur Bergstation am Klein Matterhorn auf.

Leider hält sich das großartige Wetter nicht den ganzen Tag und je höher wir hinaus kommen, desto mehr Wolken ziehen auf und langsam setzt Schneefall ein, welcher sehr schnell zu einem dichten, weißen Vorhang wird!

Kurz vor der Berstation kommen mir zwei Bergführer entgegen, die als Pistenkontrolle eine letze Abfahrt machen. Verwundert bleiben sie bei mir stehen. Sie schauen ein wenig verwundert drein, als ich ihnen erkläre, dass ich vorhabe, oben am Klein Matterhorn die Nacht zu verbringen. Sie legen mir zwar nahe zur Theodulhütte abzusteigen, aber als ich mich nicht darauf einlasse, wünschen Sie mir viel Spaß dort oben – sehr schön, jetzt hält uns wirklich ganz Zermatt für wahnsinnig!:D

Eine Viertelstunde später erreiche ich den Tunnel zur Bergbahn. Und wieder einmal machen wir es uns hier gemütlich. Alex kommt kurz nach mir hier oben an, nur Chris lässt ein wenig auf sich warten. Nach dem ausgiebigen Abendessen verkriechen wir uns recht zeitig in unsere Schlafsäcke.

2.1.

Als ich morgens einen ersten Blick zur Tür hinaus werfe bin ich freudig überrascht – der Schneefall hat aufgehört und wir haben das Glück einen grandiosen Sonnenaufgang auf 3800m erleben zu dürfen. Durch meine begeisterten Ausrufe springen auch die anderen beiden aus ihren Schlafsäcken und schnell stürzen wir nach draussen um Bilder zu machen. Einfach unglaublich diese Aussicht von hier oben – alleine für diesen einen Moment hat sich diese Tour schon gelohnt!

Trotz der mit fast -25°C eisigen Luft bleiben wir eine ganze Weile hier draussen, ehe wir wieder in den Tunnel gehen und anfange Schnee für das Frühstück und die Thermoskannen zu schmelzen.

Gegen 9 Uhr kommen wieder die Angestellten des Restaurants hier oben an und grüßen uns fast schon wie alte Bekannte, auch die beiden Bergführer kommen schon zeitig hoch und fragen uns nach unserer Nacht.  Nach einem guten Kaffee im Restaurant machen wir alle zusammen einen kurzen Abstecher auf den 3886m hohen Gipfel des Klein Matterhorns. Leider zieht der Wind immer mehr an und treibt Wolken von Norden heran, der nahe Gipfel des Breithorns verschwindet bereits leider mehr und mehr in eben diesen.

Alex und ich beschließen aber dennoch einen Besteigungsversuch zu wagen, während Chris hier im Restaurant auf uns warten will. Schnell werfen wir alles überflüssige Material aus den Rucksäcken raus, um mit möglichst leichtem Gepäck unterwegs zu sein und los geht es. Aber bereits nach einer guten halben Stunde drehen wir auf dem Breithornplateau um. In den Wolken geht die Sicht gegen Null, der Wind ist zwar mit geschätzten 40 – 50km/h noch erträglich, aber Richtung Gipfel dürfte er erheblich zunehmen – das war es dann wohl diesmal endgültig mit meinem ersten 4000er, aber ist ja nicht so schlimm, die Berge hier laufen mir ja nicht weg. Als wir kurze Zeit später wieder an der Station ankommen werden wir von den hier oben festsitzenden Touris sehr erstaunt angeschaut, einige machen sogar Fotos von uns!:D Naja unter den ganzen Japanern fallen wir so vermummt und schneebedeckt ja auch auf.

Wir gönnen uns noch schnell was heißes zu trinken und dann brechen wir nochmals auf, aber nicht in Richtung Breithorn, sonder entlang einens stillgelegten Lift zum 3899m Gobba di Rollin. Mittlerwele hat sich der Wind zu einem schönen Sturm entwickelt, aber trotz geschätzter Windstärke 8 kommen wir gut voran. Wenige Meter unterhalb des Gipfel müssen wir aber auch hier umdrehen, da der Wind auf Stärke 10 zugelegt hat und wir keine Lust haben, auf dem Gipfel vom Winde verweht zu werden.

Nach etwa einer Stunde sind wir wieder am Klein Matterhorn. Hier packen wir unsere ganze deponierte Ausrüstung zusammen und machen uns unter den erstaunten Blicken der anderen Anwesenden an den Abstieg zur 500 Meter tiefer gelegenen Theodulhütte.

Nach einer guten Stunde im absoluten Whiteout erreiche ich als erster die Hütte. Vermummt und durch den Schnee wie ein Yeti aussehend betrete ich die Hütte und Blicke in einige mehr als erstaunte Gesichter. Auf die Frage woher ich denn jetzt bitte komme antworte ich wahrheitsgemäß – vom Klein Matterhorn- und ernte dafür nur seltsame Blicke.

Ich ordere kurzerhand drei Lager und schäle mich aus meinen weißen Klamotten. Kurz nach mir erreichen auch Alex und Chris die Hütte und wir gönnen uns erstmal ein leckeres Bier.

Nach dem Essen gehen wir wieder recht zeitig schlafen.

3.1.

Wieder hat sich das schlechte Wetter über Nacht gelegt und wir dürfen heute ein zweites Mal einen großartigen Sonnenaufgang über den Bergen erleben.

Nach vielen Fotos genießen wir noch einen guten italienischen Cappuchino auf der Hütte und machen uns dann an den Abstieg. Heute sind Alex und Chris viel schneller als ich, denn sie sind ja im Gegensatz zu mir auf Skiern unterwegs – ich beneide die beiden gerade so richtig.

Ich genieße den Abstieg aber dennoch und bin glücklich über die hinter uns liegende Tour. Gegen Mittag sind wir wieder in Randa am Campingplatz bei Dennis und Norbert. Schnell sind hier alle Sachen in den Autos verstaut und wir verabschieden uns voneinander bevor wir alle den langen Weg in die Heimat antreten.

Eines ist aber Gewiß – wir werden alle wieder zurückkehren, hoffentlich möglichst bald!

Hier gibt`s die Bilder

Zurück aus den Bergen

Posted in Unterwegs with tags , , , on 4. Januar 2010 by mrsunrise

Nach einer guten Woche bin ich wieder heil aus den Schweizer Bergen zurück – mal abgesehen von ein paar kleinen Kälteschäden.

Es war eine geniale Tour, auch wenn es mit dem eigentlichen Ziel – Silvester auf einem 4000er – nicht ganz geklappt hat.

Ein Bericht und einige Bilder folgen in Kürze, aber schonmal vorab – es war kalt und sehr, sehr stürmisch!

coming more soon…