Testbericht „Rock Pillars – Ozone QC“

Posted in Ausrüstung, Tests with tags , , on 11. Juni 2014 by mrsunrise

Der Schuh

Der „Ozone QC“ ist vor allem für das Sport- und Wettkampfklettern und Bouldern konzipiert. Der Schuh kommt mit leichter Vorspannung und lässt sich am besten als eine Mischung aus Slipper und Velcroschuh beschreiben.

Als Sohle wird die „Vibram XS Grip“-Sohle verwendet, welche recht weich ist, dafür aber sehr gute Reibung bietet.

Rock Pillars Ozone QC

Der Einstieg

Trotz der beiden Velcroverschlüsse kann man den Schuh vom Einstiegskomfort eher mit einem Slipper vergleichen. Die Zunge lässt sich nicht wie bei normalen Velcroschuhen komplett öffnen, aber dank zweier Laschen an der Ferse gelingt der Einstieg sehr gut. Die beiden Velcroverschlüsse sorgen anschliessend für einen strammen Sitz am Spann.

Im Einsatz

Leisten und Löcher

Hier macht der Schuh einen richtig guten Eindruck. Durch die Passform lassen sich selbst kleinste Leisten und Löcher präzise und stabil antreten. Der Fuß wird dabei gut unterstützt und man steht sehr bequem.

Reibungstritte

Die „Vibram XS Grip“-Sohle bietet viel Reibung und auch abschüssige Tritte halten sehr gut. Allerdings ist Plattenkletterei mit dem „Ozone QC“ nicht unbedingt das angenehmste. Kurze plattige Passagen sind kein Problem, bei reinen Platten schreien die Füße nach kürzester Zeit und man ist über jede Leiste oder jedes Loch erfreut um dei Füße ausschütteln zu können.

Hooks

Auch hier fühlt sich der Schuh wieder wohler. Dank sehr hoch gezogener Ränder gelingen mit dem „Ozone QC“ Toehooks als auch Heelhooks perfekt.

Fazit

Ein in Straßenschuhgröße perfekt passender und dank eines weichen Innenmaterials sehr bequem zu tragender Kletterschuh.

Vor allem auf winzig kleinen Tritten und in steilem Gelände ist der Schuh besonders gut aufgehoben und klebt förmlich an der Wand – egal ob Boulder oder schwere Sportkletterei. Wer ein Freund von langen Plattenklettereien ist wird allerdings weniger Freude an dem Schuh haben. Zur Haltbarkeit lässt sich nach so kurzer Zeit natürlich noch nicht viel sagen, aber nach etwa 30 Klettertagen an verschiedensten Felsarten und am Plastik sind noch keine großen Abnutzungserscheinungen zu erkennen.

Mit einem Preis von ca.110€ bietet der Schuh dabei sehr viel Qualität für recht wenig Geld.

Mehr Daten zum Schuh

Konstruktion: Velcroschuhe
Einsatzbereich: Bouldern, Sportklettern, Wettkampfklettern
Material: Microfiber Leather (Kunstleder) + Futter
Sohle: 4 mm Vibram XS Grip Gummisohle + 1,1 mm SU11 Zwischensohle
Leisten: asymmetrische Excentric Leisten
Vorspannung: leichte Vorspannung
Verschluss: Velcro-Schnellverschluss (2 Straps)
Gewicht: 395 g (UK 7)
Größen: UK 3-13
Extras: 3-Force Patended System

Eine lange Kletterwoche in Orpierre

Posted in Unterwegs with tags , , , , on 18. Mai 2014 by mrsunrise

Nachdem unser letzter Kletterurlaub im September durch eine blöde Verletzung am Knöchel vorzeitig beendet wurde, sind wir Anfang Mai wieder nach Orpierre gefahren – und hier gleich vorweg – diesmal mußten wir nicht frühzeitig abreisen und hatte 10 großartige Tage im Süden Frankreichs!

Diesmal waren wir allerdings nicht nur zu dritt, sondern zu siebt hier und wieder haben wir uns auf dem gemütlichen Campingplatz „Les catoyes“ einquartiert. Bei bestem Wetter konnten wir v iele schöne Routen klettern und nachdem mein letztes Kletterjahr nicht so berauschend war, ging es in diesem Jahr bereits steil aufwärts und ich konnte ein offenes Projekt von meinem ersten Besuch in Orpierre vor drei Jahren erfolgreich abhaken.

 

Abwechslung war diesmal auch angesagt – mal Plattenkletterei, mal steile Routen und dann kleingriffige Wandkletterei – von allem war etwas dabei. Dabei haben wir auch einige uns noch unbekannte Sektoren ausprobiert  und wir einen Tag hat es uns auch auf die Platten von Sisteron verschlagen.

Nach den ersten paar sonnigen Klettertagen haben Teresa und ich dann eine „kleine“ Wanderung durch die Gorges de la Meouge gemacht, allerdings war die Runde nicht wie auf den Infotafeln angegeben 14km lang sondern gute 20 km. Nicht schlimm, es war dennoch eine wunderschöne lohnenswerte Tour.

Leider mussten wir uns am nächsten Tag noch eine Zwangspause gönnen, da wir dann doch mal einen Tag mit etwas Regen hatten. Im Endeffekt war das aber garnicht so schlecht, denn am nächsten Tag hatte ich genug Energie um mit „Là où il y a une volonté, il y a un chemin“ (7a) die für mich schwerste Route seit über zwei Jahren zu klettern, dazu mit „Regime sans sel“ (6c) noch mein offenes Projekt vom ersten Besuch – was für ein großartiger Tag.

Der nächste Tag war dann zum Abschluss richtig sommerlich heiß und so war das klettern auch eher entspannt und schon am frühen Nachmittag haben wir unsere Sachen gepackt, um ein kühles und erfrischendes Bad in der Meouge zu nehmen.

 

 

 

Testbericht Edelrid MegaJul

Posted in Tests with tags , , , on 3. Dezember 2013 by mrsunrise

MegaJul mit HMS Karabiner Strike FG

Erster Eindruck

Filigran! Das schießt mir durch den Kopf als ich das Paket öffne. Das MegaJul ist entsprechend auch unglaublich leicht und kompakt, kaum größer als der mitgelieferte HMS „Strike FG“ Karabiner.

Technische Details

Das MegaJul ist mit einem Gewicht von nur 65g ein sehr leichtes Sicherungsgerät und zusammen mit dem im Paket gelieferten Karabiner bringt das Set gerade einmal 135g auf die Waage.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Sicherungsgeräten ist das MegaJul nicht aus Aluminium gefertigt, sondern aus Edelstahlfeinguss. Dadurch kann das Sicherungsgerät sehr dünnwandig und dennoch stabil gefertigt werden.

Das MegaJul ist für Seile mit einem Durchmesser von 7,8mm bis 10,5mm ausgelegt. Für noch dünnere Seile muss man auf das MicroJul von Edelrid zurückgreifen.

Praxistest

Toprope/Vorstieg

Der erste Test fand in der Kletterhalle mit den dort üblichen etwas dickeren Seilen statt. Mit Seildurchmessern von 10,5mm lässt sich das Sicherungsgerät noch sehr angenehm und ohne hakeln bedienen, erst bei sehr pelzigen Seilen ändert sich dies und der Seildurchlauf, gerade beim Seil ausgeben im Vorstieg wird schwierig.. Der Sicherungsablauf im Toprope entspricht dem eines Tubers, im Vorstieg dem des Smarts von Mammut. Im Gegensatz zu Smart hat das MegaJul allerdings keinen langen „Rüssel“ um die Blockierung aufzuheben, dennoch ist es kein Problem mit einem schnellen Handgriff den Daumen in den Daumenbügel zu bringen.

Bei Stürzen blockiert das MegaJul sehr zuverlässig und nur bei sehr dünnen Seilen unter Dauerlast kann das Seil ganz langsam beginnen durch zu laufen.

Für das Ablassen gibt es zwei Möglichkeiten – die erste entspricht der des Smart. Mit dem Daumen der einen Hand im entsprechenden Bügel wird die Blockierung gelöst und auch das Tempo dosiert.

Die Alternative ähnelt der Handhabung des ClickUp. Mit dem Daumen drückt man die Entriegelunsöse nach unten, während man mit dem Zeigefinger den Bügel nach oben zieht. Beiden Variante sind sehr einfach in der Handhabung und ermöglichen ein zügiges, ruckelfreies ablassen.

Nachstieg

Das Sichern im Nachstieg funktioniert wie bei eine Sicherungsplatte. Das MegaJul bietet ebenfalls eine Aufhängeöse um das Sicherungsgerät am Standplatz zu fixieren. Das Blockieren der Seile funktioniert problemlos, auch bei dünnen Seilen. Zum lösen der Blockierung dient wierder die Entriegelungsöse, welche groß genug ausgelegt ist um einen Karabiner ansetzen zu könne und damit einen größeren Hebel zu bekommen.

Abseilen

Beim Abseilen gibt es auch wieder zwei Möglichkeiten – entweder man nutzt das MegaJul wie einen Tuber und nutzt dann bei Bedarf eine Kurzprusik oder man seilt wie beim Smart ab und kann dann auf die Kurzprusik verzichten, da das Sicherungsgerät selbstständig blockiert. So ist das Abseilen jedoch ein wenig gewöhnungsbedürftig, gerade bei dickeren Seilen muss man sehr feinfühlig sein um keinen holprigen Ritt hin zu legen.

Fazit

Ein sehr durchdachtes Sicherungsgerät, sowohl für das Sportklettern als auch für den alpinen Einsatz. Neben der sehr einfachen Bedienung überzeugen dabei vor allem die kleine Größe und das entsprechend niedrige Gewicht.

Für mich ein absolut empfehlenswertes Sicherunsgerät!

Klettern im sonnigen Süden

Posted in Unterwegs with tags , , , , , on 14. September 2013 by mrsunrise

Eine gute Woche Zeit, schlechtes Wetter in Deutschland – was also tun?

Auf in den sonnigen Süden!

Mal wieder geht es nach Orpierre im Süden Frankreichs. Auf dem Weg sammeln wir noch eine Freundin in Heidelberg auf und durch die Nacht und teilweise heftige Gewitter geht es südwärts.

Gegen 4 Uhr morgens parken wir unser Auto auf dem Campigplatz in Les Catoyes und nachdem die Zelte irgendwie stehen geht es schnell in die Schlafsäcke.

1. Tag

Nach der doch recht kurzen Nacht fühlen wir uns noch nicht so richtig fit zum klettern und so nutzen wir den Tag zum einkaufen, einer kleinen Wanderung durch das Klettergebiet, um die Ziele für die nächsten Tage zu begutachten und natürlich um den fehlenden Schlaf nach zu holen.

Vor dem einsetzenden Regen flüchten wir uns in den gemütlichen Aufenthaltsraum des Campings.

2. Tag

Der erste Klettertag – wir haben uns für einen Sektor entschieden, welchen ich auch noch nicht kenne. Pom Parkplatz L’Adrech ist der Zustieg zum Sektor „4 Heures“ nicht sehr weit. Südseitig ausgerichtet erwartet uns hier heute vor allem viel Sonne. Da ist der kühlende Wind zum Glück sehr angenehm!

Schöne Routen in plattigem und senkrechten Fels, kaum abgeklettert – rundum ein schöner Tag am Fels.

Zum Abschluss des Tages gibt es köstliches vom Grill.

3. Tag

Ein paar leichte Routen im Sektor „Cascade“ zum Start und danach wechseln wir den Sektor, da wir lieber in der Sonne als im Schatten klettern wollen. Der Aufstieg zum neu erschlossenen Sektor an der Ostseite des Quiquillon zieht sich ein wenig, aber lohbnt sich!

Die Routen – es sind nur 11 Stück – sind zwar nicht sehr schwer, aber noch überhaupt nicht abgeklettert und allesamt sehr schön zu klettern. Plattenfreunde werden sich hier richtig wohl fühlen und die Absicherung ist übertrieben gut – maximal eine Baguettelänge von Haken zu Haken!

4. Tag

Quiquillon

Quiquillon

Heute gehen wir mit „Le Dièdre Sud“ den Mehrseillängen Klassiker des Gebietes an. Nachdem ich die Route vor gut zwei Jahren schon einmal komplett im Vorstieg gegangen bin, trete ich heute gerne zurück und genieße alle 7 Seillängen entspannt im Nachstieg!

Bevor wir in die Route einsteigen können, müssen wir aber noch eine niederländische Seilschaft abwarten, die vor uns eingestiegen ist. Uns wird es ein wenig unwohl als dem Vorsteiger von unten erklärt wird, wie man einen Nachsteuiger sichert – gutes Übungsgelände sieht anders aus!

"Le Dièdre Sud"

„Le Dièdre Sud“

Nachdem wir lange am Einstieg gewartet haben können wir dann aber doch einsteigen – Teresa übernimmt den Vorstieg unserer 3er-Seilschaft. WIr sind zwar mit zwei 60m Halbseilen unterwegs, um aber nicht den Niederländern in die Quere zu kommen, klettern wir nur die normalen Seillängen, ohne mehrere zusammen zu hängen.

Auch die für mich zweite Begehung dieser Route ist sehr schön – einfach eine tolle abwechslungsreiche Genußkletterei!

Fridolin's erste Klettertour am Gurt

Fridolin’s erste Klettertour am Gurt

Pause nach SL 4

Nach etwa 3 Stunden und 7 Seillängen später steigen wir auf den Grat aus und machen uns über diesen, teilweise herrlich ausgesetzt an den Abstieg – schon richtig alpines Ambiente hier oben.

Blick über den Grat

Blick über den Grat

Nachdem wir den Grat hinter uns gelassen haben passiert es dann, eine kleine Unachtsamkeit und ich knicke mit dem linken Fuß um und mache einen Ausflug ins dornige Gestrüpp!

Trotz eines schmerzenden Fußes klappt der Abstieg aber doch noch – zwar langsamer als normal, aber immerhin!

5. Tag

Mit klettern war es das wohl – mein Fuß ist dick geschwollen und schmerzt! Also hilft nur eins – auf zum Arzt. Der Besitzer des Campings ist so nett und organisiert alles, telefoniert und macht einen Termin beim Arzt aus.

Das Ergebnis – ein verstauchter Knöchel und ich bekomme für die nächsten drei Wochen eine Schiene verpasst!

Das Ende vom Kletterurlaub

Das Ende vom Kletterurlaub

Wärend Teresa und Morfu den Nachmittag noch zum klettern nutzen kann ich nur am Wandfuß in der Sonne sitzen und zuschauen.

Abends packen wir dann unsere Zelte und viel früher als geplant treten wir die Heimreise an.

Auf ein baldiges Wiedersehen hier zum klettern…

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Testbericht – Haglöfs Rugged Mountain Pant

Posted in Ausrüstung, Tests with tags , , on 27. August 2013 by mrsunrise

Erster Eindruck

Allein schon durch ihr Gewicht wirkt die Hose sehr robust. Die Verarbeitung sieht auch sehr gut aus, aber vor allem fallen direkt viele Details auf. Von den vielen RV-Taschen über die einstellbaren Beinabschlüsse bis zu den Verschiedenen verarbeiteten Materialien an Knien, Gesäß und dem Rest der Hose.

Ausstattung

Die Haglöfs „Rugged Mountain Pant“ ist aus robustem, recht dicken Pokliamid gefertigt. Im Bereich der Knie und des Gesäßes kommt ein leicht elastisches Material zum Einsatz. Im Bereich der Beinabschlüsse kommt ein deutlich verstärktes Material (Cordura) zum Einsatz.

Insgesamt verfügt die Hose über fünf Taschen. Zwei Beintaschen und die Gesäßtasche sind dabei mit RV versehen und dazu kommen noch zwei Fronteinschubtaschen und eine Sicherheitstasche auf der Innenseite. In der rechten Beintasche findet sich noch ein Handyeinschubfach.

Für warme Tage findet sich an jedem Bein eine mittels RV verschließbare Belüftungsöffnung.

Die Beinabschlüsse sind in ihrer Weite verstellbaf und lassen sich mit Hilfe von kleinen Ösen am Schnürsenkel befestigen.

Details

Konstruktion: Trekking-/ Berghose
Material: Climatic 143 (100% Polyamid); FlexAble 449 (93% Polyamid, 7% Polyurethan; Backing: 100% Polyester)
Belüftung: über RVs an der Oberschenkelrückseite
Verschluss: RV mit Knopfverschluss
Taschen: 2 Fronttaschen, 1 RV-Gesäßtasche; 2 RV-Beintaschen; 1 Sicherheitstasche
Gewicht: 760 g (Größe L)
Extras: verstärkte Knie, Beininnenseite und Gesäßfläche; Haken am Saum

Praxistest

Die Haglöfs „Rugged Mountain Pant“ trägt sich sehr angenehm, trotz des recht hohen Gewichtes auch bei wärmeren Temperaturen. Durch die elastischen Materialeinsätze an Knien und Gesäß hat man eine herrliche Bewegungsfreiheit, was sich vor allem bei kleineren Kletterein sehr angenehm bemerkbar macht.

Dazu ist das gesamte Material leicht Wasserabweisend und vor allem sehr schnell trocknend, so dass man auch nach einem kurzen Schauer nicht in triefend nassen Klamotten dasteht.

Als sehr praktisch hat sich bei einer dreiwöchigen Trekkingtour in Kirgistan der Beinabschluss gezeigt, der die Gamaschen komplett überflüssig gemacht hat. Mit eine Kleinen Öse lässt sich die Hose am Schnürsenkel fixieren und mit einem Verschluss, ähnlich dem eines Packriemens kann man den Beinabschluss sehr dicht an den Schuhschaft anpassen. Dazu kommt der mit Cordura verstärkte Beinabschluss.

An warmen Tagen lässt sich dank der Belüftungsöffnungen ein ganz angenehmes Klima in der Hose schaffen. Ein kleines Manko hierbei sind die fehlenden Moskitogewebe, die ich von einigen anderen Tourenhosen kenne und vor allem in Skandinavien schätzen gelernt habe. Wenn allerdings nicht die Gefahr von Mückeninvasionen besteht sollte das Fehlen gut zu verkraften sein.

Die Taschen der Hose bieten viel Stauraum für Kleinkram bis hin zur Größe von Wanderkarten. Alle RV`s sind dabei mit einer gummierten Kordel versehen und sehr gut zu bedienen, auch wenn man dickere Handschuhe an hat.

Fazit

Alles in allem eine sehr durchdachte Hose mit vielen kleinen Details.

Sowohl beim Trekking, als auch beim Bergsteigen ist die Hose nur zu empfehlen. Lediglich bei sehr großer Hitze ist die Hose einfach zu warm.

Kirgistan – Trekking im Terskey-Alatau

Posted in Unterwegs with tags , , , on 17. August 2013 by mrsunrise

6 Uhr morgens – wir zerren unsere schwer lastenden Rucksäcke vom Gepäckband in Bishkek. Ziemlich verschlafen stolpern wir aus dem Flughafen der kirgisischen Hauptstadt – schön, bis hierhin hat schon mal alles gut funktioniert.

Am Ausgang wartet Teresas Schwester schon auf uns, setzt uns in ein Taxi und auf geht es in Richtung Stadt, immer mit Blick auf die Berge. Unseren ersten Tag in Kirgistan nutzen wir, um einen Geldautomaten zu finden, an dem wir auch Geld bekommen – geschätze 10 Anläufe haben wir gebraucht um anschließend Gaskartuschen und Karten für die geplante Tour kaufen zu können.

Nach einer eher kurzen Nacht – es war ziemlich heiß im Hostel machen wir uns mit schwerem Gepäck auf dem Weg zum Busstation um nach Karakol zu kommen. Hier treffen wir Remy – er will auch nach Karakol und zusammen nehmen wir mit unserem Gepäck sechs Plätze in dem alten Mercedes Sprinter in Beschlag. Dann hehißt es aber erstmal warten, bis die restlichen Plätze aufgefüllt sind und dann geht die Fahrt los.

Etwa sieben Stunden später erreichen wir Karakol, wo wir uns zum übernachten erstmal auf den Weg zum „Turkestan Yurt Camp“ machen.

25.7.

Die Nacht in der Jurt war nur mäßig bequem, die mit einer Decke überzogenen Holzplanken waren dann doch ein wenig hart. Egal, heute geht es endlich in die Berge. Auf dem Basar kaufen wir noch Schokolade, Wurst und ein wenig Brot für die ersten Tourentage ein und dann geht es wieder zum Bus. Eine knappe Stunde brauchen wir noch bis zu unserem Startpunkt in Kyzyl-Suu. Da wir hier laut Routenbeschreibung allerdings erst noch ziemlich lange an der Straße entlang das Tal aufwärts laufen müssen, nehmen wir kurzerhand ein Taxi. Im Taxi sitzend muss ich an des erste Auto eines guten Freundes denken – ich sitze hier wieder im gleichen alten Audi 100, mit hier typischem Markenzeichen -die Frontscheibe besteht aus einem Muster von Rissen und die Fahrt geht über holprige Wege, durch kleine Bäche und vorbei an Schlaglöchern.

Irgendwann haben wir genug und geben dem Fahrer zu verstehen, dasss wir hier aussteigen wollen und hier nun wirklich unsere Trekkingtour beginnen wollen.

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Der Blick aufs GPS zeigt – durch die Taxifahrt haben wir uns 14km entlang der staubigen und extrem sonnigen Straße gespart. Mittlerweile im Wald angekommen laufen wir also los. Immer weiter Talaufwärts in Richtung der hohen Berge. Nicht das die Berge rechts und links des Weges nicht hoch wären, aber im Vergleich zu den über 5000m hohen Gipfeln der Karakol-Range doch eher niedrig.

Für die ersten Kilometer haben wir noch einen Fahrweg dem wir folgen, doch dieser verliert sich mehr und mehr zu einem kleinen Pfad. Begleitet werden wir dabei die ganze Zeit vom rauschen des Chong-Kyzylsu. Wir gehen heute noch nicht direkt in Richtung des ersten hohen Passes, sondern zur besseren Akklimatisierung noch in ein Nebental. Immer wieder treffen wir auf die Jurten von Nomaden, die hier oben ihre Viehherden haben. Nachdem wir eine große Wiese voll mit traumhaften Boulderblöcken hinter uns gebracht haben schlagen wir unter den Bäumen in der Nähe des Flusses  unsere Zelte auf.

26.7.

Nach dem kurzen Gewitter gestern Abend haben wir heute morgen wieder bestes Wetter und nach dem Frühstück in der Sonne machen wir uns wieder auf den Weg, weiter das Tal hinauf.

Heute steht nur eine recht kurze Etappe an – ganz angenehm, denn unsere Rucksäcke sind schon ziemlich schwer. Bereits gegen Mittag haben wir direkt am Fluss einen schönen Platz für unsere Zelte gefunden, mit Blick auf einen hohen Wasserfall auf der gegenüberliegenden Talseite.

Nachdem die Zelte aufgestellt sind machen wir uns mit leichtem Gepäck auf den Weg in ein langgezogenes Hochtal. Wie die meisten Hochtäler hier ist auch dieses ein Hängetal. Das heißt der Anstieg vom Haupttal aus folgt einem steilen Hang, ehe wir das flache Hochtal erreichen.

Nach einer gemütlichen Pause steigen wir wieder zu unseren Zelten ab.

27.7.

Nach der kurzen Akklimatisierungstour müssen wir heute zuerst ein paar Kilometer talabwärts laufen, ehe wir in ein Seitental in Richtung des Archa-Tor Passes abzweigen. Über die Reste einer Holzbrücke können wir den Fluss gut queren und dann geht es, zum Glück noch im Schatten der Bäume, steil aufwärts.

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Schnell ist die Baumgrenze erreicht und entlang der grasigen Hänge geht es weiter. Immer die Sonne zu unserer rechten komme ich mir bald vor wie ein einseitig übergares Grillhähnchen. Der tollen Landschaft tut das aber keinen Abbruch. hinter jeder Biegung gibt es wieder ein neues spektakuläres Panorama auf die umliegenden Bergriesen. Irgendwann führt unser Weg in ein weiteres Seitental hinauf – durch dichtes Wacholdergestrüpp.

In Sichtweite des Passes schlagen wir unser Lager auf.

28.7.

Heute steht wieder nur eine sehr kurze Etappe an. Allerdings gibt es erst noch ein unerwartetes Hindernis zu überwinden – eine Herde Kühe. Die meisten schauen uns nur kurz überrascht an und ziehen weiter. Ein Exemplar jedoch ist überaus neugierig. Erst können wir so gerade verhindern, dass es in unser Zelt einsteigt und dann müssen wir eine ganze Weile um unsere Küchenausstattung kämpfen. Das führt zu einer interessanten Packaktion, die ganze Zeit muss einer diese aufdringliche Kuh wegschubsen – wir haben sie übrigens Horst getauft.

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Nachdem diese Hürde genommen ist geht es noch etwa 200 Höhenmeter weiter das Tal hinauf und nach einer guten Stunde schlagen wir auf fast 3500m erneut unsere Zelte auf.

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Den Rest des Tages nutzen wir, um gemütlich in der Sonne zu liegen, Murmeltiere zu beobachten und einen kleinen (etwa 3800m hohen) Gipfel zu besteigen. Von dort haben wir einen grandiosen Rundumblick auf die Hauptkette des Terskey-Alatau.

Pünktlich zum einsetztenden Regen sind wir zurück bei den Zelten.

29.7.

Im Gegensatz zu gestern haben wir heute wieder wolkenlosen Himmel und das Wetter ist perfekt um über den Pass zu wandern.

Im Gegensatz zu dem was in der Beschreibung steht ist der Pass aber nicht so schlimm wie gedacht. Über fein splittriges Geröll bringt uns der Weg schnell in die Höhe und nach zwei Stunden sitzen wir auf dem mit 3960m höchsten Pass unserer Tour.

Hier ist es dann endlich soweit und wir testen das erste von drei Paketen Astronauteneis. Es schmeckt vor allem nach getrockneter Sahne, aber sehr cremig und gar nicht so schlecht – naja, mit richtigem Eis kann es natürlich nicht mithalten, aber es ist echt mal eine witzige Abwechslung.

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Auf dem Archator Pass

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Nach einer kurzen Pause machen wir uns an den Abstieg ins Nachbartal. Ein paar hundert Meter tiefer treffen wir auf einen kleinen Gumpen, der über einen kleinen Wasserfall aus einem Seitental gespeist wird und nutzen die Gelegenheit direkt zu einem Bad. Im eiskalten Wasser fällt das Bad aber entsprechend kurz aus, dennoch war es eine sehr angenehme Erfrischung. Wir bleiben noch eine Weile in der Sonne liegen und machen uns dann wieder auf den Weg in Richtung Jeti-Oguz Tal.

Beim Übergang vom Seiten- in das Haupttal müssen wir wieder mal ein diches Wacholderfeld durchqueren. Die Wegfindung ist nicht so ganz einfach, es gibt einige ausgetretene Pfade, die aber nach einigen Metern im dichten Gestrüpp enden. Letztendlich finden wir aber den richtigen Weg und kommen so gut durch das Gestrüpp wieder in den Wald. Eine Gruppe Sibirer ignoriert unsere Hinweise, dass die anderen Pfade im nichts enden und mit der Aussage „We are russians – go for it!“ verschwinden sie in den Büschen. Kurze Zeit darauf – wir sind jetzt auf dem richtigen Weg –  sehen wir links von uns nur einige Bäume und Büsche wackeln und zwischendrin hört man wildes fluchen auf russisch. Wir halten mit schallendem Gelächter an und lotsen die Gruppe durch Rufe auf den richtigen Weg. Ziemlich kleinlaut und uns dankend kommen sie aus dem Gestrüpp gekrochen.

Jeti-Oguz Wand

Wir setzen unseren Abstieg fort und im Tal angekommen schlagen wir unser Lager mit einem beeindruckenden Blick auf die Jeti-Oguz Wand auf.

30.7.

Wir folgen dem Fluss ein Stück weit abwärts und nutzen dann eine Furt um ihn zu queren. Also heißt es erstmal Schuhe und Hose aus und dann geht es ins Wasser. Angenehmerweise teilen ein paar kleinere Inseln den Fluss in mehrere Arme und so können Füße und Beine zwischendurch immer wieder auftauen. Die Querung im etwas knietiefen Wasser klappt ganz gut und somit haben wir uns ein paar Kilometer Wanderung bis zur nächsten Brücke gespart.

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Direkt nachdem wir den Fluss überquert haben biegen wir in das nächste Seitental ab und direkt steigt der Pfad wieder stark an, bevor das Tal im oberen Bereich wieder flach wird.

Den schattigen Wald nutzen wir dabei noch für eine ausgiebige Pause, ehe wir danach wieder für lange Zeit in der Sonne unterwegs sind.

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Wir laufen das Tal bis fast vor die begrenzende Felswand, ehe wir in ein kleines Seitental abzweigen. Dort schlagen wir mit großartiger Aussicht auf den Sonnenuntergang unterhalb des nächsten Passes unsere Zelte auf.

31.7.

Der Höhenunterschied den wir von unserem Zeltplatz zum Teleti Pass überwinden ist nicht mehr sehr groß, dennoch dauert es lange bis wir den Pass das erste mal erblicken. Das Tal zieht sich in Stufen aufwärts und man kann es immer nur bis zur nächsten Kuppe einsehen. So führt unser Weg immmer wieder über steile Wiesenhänge aufwärts, bis wir irgendwann in der Nähe endlich den steinigen letzten Aufschwung erblicken. Auf dem Weg bis zum 3780m hohen Teleti Pass queren wir noch zwei Schneefelder und dann stehen wir auf der Passhöhe.

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Blick zum Teleti Pass

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Die Aussicht hier oben ist bei weitem nicht so beeindruckend wie auf dem letzen Pass und nach einer kurzen Pause machen wir uns bald wieder auf den Weg ins Nachbartal.

Wieder am grünen Talgrund angekommen schlagen wir auch schon bald wieder unser Lager auf.

1.8.

Heute erwartet uns vor allem ein langer Abstieg, denn wir wollen in erster Linie bis ins Karakol Tal absteigen. Auf dem Abstieg passieren wir ein großes Schild, welches uns darauf hinweist, dass wir jetzt den Nationalpark betreten. Direkt am Ufer des Karakol schlagen wir unsere Zelte auf und ohne die schweren Rucksäcke geht es noch ein wenig das Karakoltal aufwärts, bis an den Fuß des Pik Karakol – eine gigantische Mauer aus Fels und Eis.

Pik Karakol

Zurück bei den Zelten nutzen wir eine der vielen vorhanden Feuerstellen und machen ein kleines Lagerfeuer. Im Laufe des Abends bekommen wir noch Besuch von einem Parkranger und erfahren, dass wir hier für das zelten bezahlen müssen. Außerdem muss ein Lagerfeuer mindestens 30m vom nächsten Baum entfernt sein – hm, das passt wohl leider nicht so ganz! Irgendwie bekommen wir den guten Menschen davon überzeugt, dass wir keine Strafe zahlen müssen – die wäre mit umgerechnet 5€ aber nicht so hoch gewesen, aber so ist auch gut.

2.8.

Heute startet der Tag zur Abwechlung mal nicht ganz so sonnig, im Gegenteil, es nieselt zwischendrin auch mal ein wenig.

Ajutor-Tal

Es geht noch ein Stück talabwärts, vorbei am Karakol Base Camp und dann biegen wir in das nächste Seitental ab in Richtung des Alakjol Sees. Vorher treffen wir nochmal den Ranger, der uns nochmal den Weg beschreibt und alles Gute wünscht.

Auf der anderen Flussseite verschwinden wir im dichten Wald, welcher erstaunlichweise sämtliche Geräusche des wild tosenden Baches hinter uns verschluckt. Es geht direkt steil aufwärts bis wir an einem schönen Lagerplatz vorbei kommen. Es ist zwar erst Mittag, aber da hinter uns sehr schlechtes Wetter aufzieht schlagen wir jetzt schon unsere Zelte auf und bleiben hier.

3.8.

Heute krabbeln wir wieder bei strahlend blauem Himmel aus unseren Zelten und da wir heute noch gute 1000 Höhenmeter bis zum Pass vor uns haben sind wir schon zeitig beim Frühstück.

Der Blick zurück ins gegenüberliegende Tal auf die schon sonnenbeschienenen Gipfel ist einfach toll. Nachdem wir alles wieder in den Rucksäcken verstaut haben kann es losgehen. Noch ein kurzes flaches Waldstück liegt vor uns, vorbei an einer kleinen Hütte und dann beginnt der Anstieg – steil und durch felsiges Gelände geht es aufwärts. Dabei kommen wir immer wieder an den über mehrere Kaskaden in die Tiefe stürzenden Bach heran. Auf 3500m erreichen wir dann den Alakjol See.

Alakjol See

Wir suchen uns ein schönes Plätzchen am Ufer für unsere Mittagspause und ein kurzes Bad im eisigen Wasser lassen wir uns natürlich auch nicht entgehen.

Danach wartet dann noch ein recht beschwerlicher Restaufstieg zum Pass. Aber ersteinmal müssen wir über Geröllfelder den gesamten See passsieren. Vom hoch gelegenen Pfad hat man eine wunderschöne Aussicht auf die einrahmenden Berge und Gletscher.

Wir beeilen uns, da sich das Wetter leider wieder deutlich verschlechtert. Auf dem Pass bei 3920m angekommen machen wir noch eine Pause. Von hier aus haben wir wieder eine beeindruckende Aussicht, wobei heute leider die Gipfel des Hauptmassivs in den Wolken liegen.

Der Weg zum Pass

Beim Abstieg tuen uns ein paar entgegenkommende Wanderer sehr Leid, was für unseren Abstieg sehr angenehm ist – erdiges, feinsplittriges Gestein – muss für den Aufstieg die Hölle sein. Wir können hingegen den Hang gemütlich runter rutschen und verlieren so sehr schnell an Höhe. Die erste Gelegenheit die sich uns bietet nutzen wir , um die Zelte aufzubauen.

Das Timing ist perfekt, denn kaum steht alles, fängt es an zu gewittern und damit auch zu regnen und hageln.

4.8.

Da das schlechte Wetter sich hier scheinbar wohl fühlt bleiben wir fast bis mittags in den Zelten. Doch dann scheint es ein wenig aufzuklaren und wir nutzen die Gelegenheit zügig alles zu verpacken und aufzubrechen.

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Bei bescheidenem Wetter machen wir uns an den weiteren Abstieg. Zwar scheint zwischendurch auch mal die Sonne, aber es regnet auch vereinzelt. Im unteren Bereich des Kel’deke Tals müssen wir den Fluss queren. Was vermutlich normal ganz gut von Stein zu Stein springend funktioniert ist durch den vielen Regen etwas schwieriger geworden, geht aber immer noch ganz gut.

Danach folgen wir dem Weg noch weit hinunter ins Arashan Tal. Die heißen Quellen lassen wir dabei am Wegesrand liegen, weil es uns hier einfach zu voll ist und ein paar Kilometer weiter schlagen wir unser Lager auf.

5.8.

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Blick zurück in Arashan Tal

Zum Abschluss haben wir wieder schönes Wetter!

Dem Fahrweg entlang des Flusses folgen wir talwärts. Die Berge rechts und links des Weges werden immer nidriger und schließlich erreichen wir Ak-Suu von wo aus wir mit dem Bus zurück nach Karakol fahren, wo wir uns für eine weitere Nacht im Jurtencamp einquartieren – diesmal aber im Zelt und nicht in der Jurte.

Eine zweite kleine Tour

6.8.

staubiger Weg in die Berge

staubiger Weg in die Berge

Wir haben noch ein paar Tage Zeit und so wollen wir noch eine kleine Tour starten. Schnell sind neue Gaskartuschen und Verpflegung gekauft und los geht`s. Mit dem Taxi fahren wir nach Konstantinovka und laufen los in Richtung Dzherges Tal. Der Einstieg ist besonders mühevoll – trockene, staubige Fahrwege, keine schattenspendenden Bäume geht es den Hang hinauf. Erst nach gut 500 Höhenmetern können wir im Schatten des ersten Baumes eine erste Pause machen. Als wir gerade weiter wollen ist ein lauter werdendes knattern zu hören und wenige Augenblicke später halte vier kirgisische Waldarbeiter mit ihrem alten russsischen LKW vor uns an – ob sie uns wohl ein Stück mitnehmen können?

Unser Taxi

Unser Taxi

Klar, warum nicht! Also werfen wir unsere Rucksäcke auf die Ladefläche, steigen selbst dazu und los geht eine abenteuerliche Fahrt!

Der Weg – ich bin mir nicht ganz sicher ob man das noch so nennen kann, vielleicht wäre trockengefallener Flusslauf oder Wasserfall die treffendere Beschreibung. Auf jeden Fall sind wir durchgehend damit beschäftigt mit einer Hand den Rucksack und mit der anderen Hand uns selber auf der Ladefläche zu halte. Zwischendrin heißt es dann immer wier Kopf einziehen um nich vom nächsten Baum von der Ladefläche gewischt zu werden. Es ist auf jeden Fall beeindrucken, durch was für ein Gelände wir uns mit diesem Gefährt bewegen. Seit dieser Fahrt muss xich meine Einschätzung von fahrbaren Wegen ein wenig überdenken.

Nach einer knappen Stunde erreichen wir eine große Lichtung und lassen uns absetzen – eine großartige Fahrt.

Die Kirgisen setzen ihre Fahrt fort und wir schlagen unsere Zelte auf.

7.8.

Direkt nach dem Start steht eine Flussquerung an. Die Strömung ist nicht übermäßig stark, aber das Wasser reicht mir bis zur Hüfte.

Danach kommt noch ein kurzes Steilstück und der Wald liegt hinter uns und vor uns tut sich ein langgezogenes flaches Tal auf.

Bouldern am Wegrand

Bouldern am Wegrand

Auch hier sind wieder viele Nomaden mit ihren Herden unterwegs, aber im Gegensatz zur ersten Tour sind wir hier oben die einzigen Touristen.

Nach einem letzten kurzen Steilaufschwung finden wir direkt am Flussufer eine kleine flache Wiese – perfekt für zwei Zelte.

8.8.

In der Nacht war Weltuntergangsstimmung angesagt. Es hat in Strömen geregnet und gehagelt und der Flusspegel hat bedrohlich zugelegt, aber es geht alles gut und wir müssen nicht vor den Fluten flüchten.

Teresa geht es heute leider nicht so richtig gut und so beschließen wir, nicht über den Ailanysh Pass ins Nachbartal zu steigen sondern bleiben hier.

Am späten Nachmittag laufe ich noch eine kurze Runde und steige auf den dem AIlanysh Pass gegenüberliegenden Pass. Der Ausblick ist toll, vor allem kann man das gesamte Dzherges Tal abwärts mit dem dahinter liegenden Issyk Kul Becken überblicken.

Blick zum Ailanysh Pass

Blick zum Ailanysh Pass

Am Abend gewittert es wieder. Aber diesmal bleibt es bei einem kurzen Gewitter und danach klart es auf.

9.8.

Heute steht der endgültige Abstieg an! Auf dem Weg zurück ins Tal genießen wir immer wieder den Blick auf die Berge.

Am späten Nachmittag erreichen wir wieder das Tal und noch bevor wir an der Straße sind kommt uns ein Taxi entgegen. Der Fahrer muß noch einen Fahrgast absetzen und sammelt uns anschließend ein und bringt uns zurück nach Karakol.

Hier haben wir noch einen letzten entspannten Tag im Jurtencamp, wir treffen einige nette und interessante Leute und dann geht es auch schon wieder zurück nach Bishkek zum Flieger.

Hier gibt`s noch mehr Bilder:

Die letzten Vorbereitungen für Kirgistan

Posted in Tourenplanung, Unterwegs with tags on 14. Juli 2013 by mrsunrise

Die Vorbereitungen sind fast abgeschlossen!

Nachdem mit dem besorgen von Kartenmaterial die genaue Planung vor einigen Wochen begonnen hat, kann es jetzt eigentlich fast losgehen! Die Strecke steht, das neue Zelt wurde erfolgreich im Garten eingeweiht und nachdem jetzt auch das große Paket vom mit der gefriergetrockneten Verpflegung vom Outdoorfoodshop angekommen ist fehlen jetzt nur noch wenige Kleinigkeiten. Bei der Auswahl unseres Essens bin ich vor allem auf eines gespannt – Astronauteneis!

Soweit erstmal genug, einen ausführlichen Bericht, selbstverständlich mit vielen Bildern gibt es dann nach unser Rückkehr natürlich auch hier!

Für die Verpflegung ist gesorgt

Für die Verpflegung ist gesorgt

Lecker Eis!

Lecker Eis!

Das neue Zelt

Das neue Zelt

Testbericht „Outdoor Research Ferrosi 3/4“

Posted in Ausrüstung, Tests with tags , , on 28. Juni 2013 by mrsunrise

Erster Eindruck

Das Material der „OR Ferrosi“ fühlt sich sehr dünn, durch das Ripstop-Nylongewebe aber dennoch robust an. Als sehr angenehm ist mir dabei direkt die Elastizität des Gewebes aufgefallen, welche eine sehr gute Bewegungsfreiheit der Hose verspricht.

Der Bund ist im Rücken etwas höher geschnitten als auf der Vorderseite und mit einem weichen Futter gesäumt, so dass der Hautkontakt nicht unangenehm kratzig ist.

Mit insgesamt fünf Taschen bietet die Hose Platz für viel Kleinkram und bietet sich somit nicht nur als reine Kletterhose, sondern auch für Wanderungen und andere Outdoorunternehmungen an.

Ausstattung

Technische Details

Material: Ripstop (86% Polyamid), 14% Elasthan
Verschluss: RV mit Knopfverschluss
Gürtelschlaufen: ja
Taschen: 2 Einschubtaschen, 2 RV-Gesäßtaschen, RV-Beintasche
Größen: US 30-38
Extras: Zwickel im Schritt, vorgeformte Knie, gurttauglicher + niedriger Bund mit weichem Futter

Praxistest

Die Hose ist recht schmal geschnitten, aber durch das dünne Material sehr luftig, was gerade bei warmen Temperaturen sehr angenehm ist.

Der Materialmix der „OR Ferrosi“ mit dem hohen Elastananteil sorgt dabei für eine sehr gute Bewegungsfreiheit und macht sämtliche Bewegungen problemlos mit ohne dabei als störend, oder hinderlich empfunden zu werden. Lediglich bei sehr schweißtreibenden Aktivitäten wird das Material etwas kratzig auf der Haut, was auf Dauer ein wenig unangenehm wird.

Mit dem weich gefütterten Bund liegt die Hose dort sehr angenehm auf der Haut und durch den etwas niedrigeren Schnitt im vorderen Bereich sitzt die Hose auch bei angelegtem Klettergurt sehr gut, ohne dass dabei der Knopfverschluss als unangenehm drückend auffällt.

Durch den 3/4 Schnitt der Hose hat man immer bedeckte Knie, so dass sich auch nach einem langen Klettertag die Schrammen dort im Rahmen halten. Dabei ist das Material der Hose robust genug, um auch im harten Einsatz bestehen zu können.

Auch als Tourenhose zum wandern ist man mit der „OR Ferrosi“ an warmen Tagen gut bedient. Mit den insgesamt fünf Taschen, davon drei mit RV hat man viel Platz um nützlichen Kleinkram griffbereit zu verstauen.

Fazit

Klettern, bouldern, radfahren, wandern – egal für was man die „OR Ferrosi“ nutzen will, man wird in keinerlei Bewegungsdrang eingeschränkt.

Auch muss man sich keine Gedanken um das Material bei hartem Einsatz machen, sehr robust steckt es auch ruppigen Felskontakt problemlos weg. Lediglich wenn es feucht wird, neigt das Ripstopgewebe dazu, leicht kratzig auf der Haut zu werden, was dann den Tragekomfort etwas einschränkt.

Alles in allem ist die Hose aber eine gute Wahl bei sommerlichen Temperaturen und bewegungsintensiven Vorhaben.

Hier gibt`s ein paar Bilder dazu:

Die Tourplanung kann richtig beginnen…

Posted in Tourenplanung with tags , on 31. Mai 2013 by mrsunrise

Endlich kann die Tourenplanung für den Sommer in die heiße Phase starten!

Aus der Flut von Kartendaten ist die richtige gefunden und als große Übersichtskarte ausgedruckt, jetzt geht es ans Detail…vielleicht vorher noch kyrillische Buchstaben lernen!

Kirgistan_001

Blogstöckchen – Diese drei sind immer dabei

Posted in Ausrüstung, Unterwegs with tags , , , , on 30. Mai 2013 by mrsunrise

Blogstöckchen – was ist das eigentlich?

Das Blogstöckchen macht schon seit einiger Zeit die Runde und im der deutschsprachigen Bloglandschaft ausgehend von der outdoorseite ist mir das Blogstöckchen von Mal raus weitergegeben worden.

Dabei geht es darum ,drei Gegenstände vorzustellen, welche auf jeder Tour dabei sind.

Klar, ist doch einfach – doch dann musste ich einen kurzen Moment in mich gehen. Die Entscheidung war dann aber doch schnell gefällt!

Hier also meine drei immer dabei Gegenstände:

Blogstöckchen_04

1. Taschenmesser

Victorinox Outrider

Der Erste Ausrüstungsgegenstand ist mein Schweizer Taschenmesser. Egal ob nun zur Brotzeit, um schnell mal eine Reepschnur zurecht zu schneiden, oder Kleinigkeiten zu reparieren – das Messer darf nie fehlen!

2. Stirnlampe

Petzl Zipka Plus

Die Tour hat mal wieder etwas länger gedauert, abends vorm Zelt sitzen und sehen können, was man sich da gerade kocht, oder andere dunkle Überraschungen am Wegesrand – eine kleine Stirnlampe wiegt kaum etwas und nimmt kaum Platz weg, bringt aber zum richtigen Zeitpunkt Licht ins Dunkel!

3. GPS

Garmin GPSmap 60 CSx

Das GPS befindet sich eigentlich die meiste Zeit nur im Rucksack um den Track aufzuzeichnen.

Das schöne daran – nach der Tour kann ich alle meine Bilder mit Koordinaten versehen. Darüber hinaus kann ich mich wirklich immer zurechtfinden, auch wenn Karte und Kompass mal nicht weiterhelfen, z.B. im dichten Nebel auf einem Gletscher…